Donnerstag, 7. April 2016

Alte Kita. Neue Kita.



Im Dezember 2015 haben wir uns schweren Herzens von unserer alten Kita verabschiedet. Allen (uns, den Erziehern, der Leitung, den Kindern) fiel es nicht leicht und es war ein sehr emotionaler und tränenreicher Abschied. 

Manchmal ist es einfach so im Leben. Es fängt ein neuer Abschnitt an. Man verabschiedet sich vom Alten und fängt das Neue an. In unserem Fall wird es der Umzug sein. Und aus diesem Grund stand ein auch Kitawechsel an. Das Schöne ist, dass wir mit der alten Kita in einem sehr guten Kontakt stehen und uns noch mit vielen verabreden und auch die Kita bald mal wieder besuchen werden.

Eine neue Kita zu finden, ist keine so leichte Aufgabe. Vor allem, wenn man in der alten so „verwöhnt“ wurde. Eine Kita zu finden, in der man sich auf Anhieb wohl fühlt und ein gutes Gefühl hat, kann dauern, wenn man nicht zufällig Glück hat.

Vor einem Jahr hatte die Suche angefangen. Unzählige Kindergärten hatte ich mir angeschaut. Nach ca. zehn Minuten in einem Kindergarten ist man kaum in der Lage alles richtig zu beurteilen. Man hat eigentlich nur ein „Gefühl“. Und das hatte ich auch. Das Problem an der Geschichte ist ja immer, dass man kaum irgendwo einen Platz bekommt! Es ist also ein Ding der Unmöglichkeit sich eine Kita auszusuchen. Wenn man das Glück hat, dass sich eine, der gefühlt 100 besuchten Kitas, bei dir meldet, dann nimmst du entweder den angebotenen Platz an oder wartest auf gut Glück auf irgendwas anderes. Es gab also in dem ganzen „Haufen“ zwei Stück, bei denen ich ein gutes Gefühl hatte. Blöd nur, dass gerade diese uns keinen Platz anbieten konnten.

Was also wollen wir machen? Warten? Oder vielleicht doch die einzige Kita „ausprobieren“, von der wir eine Zusage bekamen?

Das Letztere haben wir letztendlich gemacht. Weil wir einfach der Meinung waren (und auch sind), dass unsere Maus den Umgang mit anderen Kids wirklich doll braucht. Dass es ihr irgendwann zu langweilig sein wird den ganzen Tag nur mit mir und der Babyschwester zu Hause. Sie braucht den Kontakt zu anderen Kindern. So viel Vielfalt wir eine Kita ihr geben kann (bzw. auch geben sollte), kann ich auf Dauer dann, glaube ich, doch nicht.

Somit war der Vertrag schnell unterschrieben. Sie hat sich gefreut. Wir haben uns mit ihr gefreut. Allerding hatte ich leider die ganze Zeit ein wirklich komisches Gefühl. Seit dem Moment als ich dort das erste Mal hinein ging. Ich weiß nicht warum. Und das Gefühl ist auch sehr schwer zu beschreiben. Aber es passte einfach irgendwas nicht. Dennoch versuchte ich es auszublenden. Vor allem weil ich sie damit auch nicht verunsichern wollte. 

In der Zwischenzeit rief mich die Leitung einer Kita an, in der ich mich sehr wohl gefühlt hatte, als wir zum Gespräch da waren. Da wir allerdings schon einen Kita Vertrag unterschrieben hatten, musste ich schweren Herzens absagen.

Dann war es soweit. Der erste Tag in einer neuen Kita. Oh Schreck! Wirklich, ich war enttäuscht, traurig, ja zum Teil auch wirklich entsetzt. 

Schon morgens nach dem Aufstehen hatte ich so ein ganz komisches Gefühl in der Magengrube. Jeder der es schon mal hatte, wird mich verstehen. Natürlich versuchte ich es so gut ich konnte zu überspielen und mir nichts anmerken zu lassen. Wir schmierten also ein Brot für die Kita, legten Obst in die Frühstücksdose, packten den Kitarucksack, frühstückten und machten uns dann auf den Weg.

In der Kita angekommen, wurden wir auch freundlich begrüßt und die Maus bekam ihr Fach. Wir gingen in die Gruppe. 

Nach und nach bekam ich Sachen mit, die mich als Mama so gar nicht begeisterten. Und diese bekam ich von der Erzieherin persönlich erzählt. Es fing im Grunde schon mit Kleinigkeiten an. Z.B. das Mineralwasser. Es gab keines. Unsere Maus liebt ihr „Blubbus“, wie sie ihr geliebtes Mineralwasser nennt. Stilles Wasser trinkt sie schon sehr lange nicht mehr. Außer es gibt wirklich nichts anderes. Mineralwasser haben sie dort aber keines. Und zwar aus einem Grund: die Eltern können bzw. wollen nicht ein bis zwei Euro zusammen schmeißen. Mir wurde angeboten, ihr einfach eine Flasche Mineralwasser mitzubringen. Diese würden die Erzieher ober auf den Schrank stellen und wenn die Kleine dann was trinken möchte, könnte sie das dem Erzieher oder der Erzieherin flüstern und würde was bekommen. Ich war leicht geschockt! 

Dezent fragte ich nach Ausflügen oder Veranstaltungen. Das wäre auch nur selten bis gar nicht der Fall. Es wäre kaum möglich von den Eltern das Geld zusammen zu bekommen. Und es war auch zu oft der Fall gewesen, dass man ein halbes Jahr hinter zwei Euro herlaufen müsste.

Ja und überhaupt seien es schon sehr viele Sozial- und Jugendamtfälle in der Einrichtung (so laut Erzieherin). 

Ich glaube das war so der Satz, der mir auch wirklich den Rest gab. Ich war so geschockt von alldem, was mir erzählt wurde, dass ich einfach nur auf dem Stuhl saß und nicht wusste, ob ich weinen soll oder direkt wieder weg fahren. Ich saß da, stocksteif und konnte mich einfach nicht bewegen. Ich wusste einfach nicht weiter.

Zu Hause angekommen, habe ich versucht es irgendwie zu verdauen und mir einzureden, dass es vielleicht doch nicht ganz so schlimm sei. 

Sobald die Kinder abends im Bett waren und mein Mann und ich im Wohnzimmer saßen und über den ersten Kita Tag redeten, flossen bei mir einfach die Tränen. Ich konnte das gar nicht mehr aufhalten. Ich war so traurig und dachte nur, dass es doch nicht sein kann. Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass mein Kind in so eine Einrichtung kommt!

Am nächsten Tag fuhr mein Mann mit der Maus in die Kita.
Ich habe ihn selten so sprachlos erlebt. Er ist wirklich kein Mensch, dem die Worte fehlen. Doch dieses Mal schon.

An diesem Morgen rief ich einfach völlig verzweifelt die andere Kita, der ich davor absagte, an. Getreu dem Motto „fragen kostet nichts“. 

Und dann ging alles total schnell. Am selben Tag waren wir in der neuen Kita. Am selben Tag sagten wir zu. Und am Montag kündigten wir der anderen Kita.

Mir fiel ein RIESEN Stein vom Herzen! 

Soweit mein Mann und ich das bis jetzt beurteilen konnten, gefällt es unserer Maus sehr gut dort. Sie fühlte sich gleich sehr wohl und ging auf Erkundungstour. Und das ist für uns natürlich das WICHTIGSTE!

Dazu kommt, dass die Erzieher/ -innen versuchen so viel wie es nur möglich ist mit den Kids zu unternehmen. Seien es Ausflüge, Veranstaltungen oder was auch immer. Die Eltern werden sehr viel mit eingebunden, was ich persönlich sehr schön finde und worauf ich mich unglaublich freue. 

Ende August ist der erste Kita Tag. Bis dahin genießen wir die gemeinsame Zeit!

 
Wie ist es bei euch? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wer hatte das Glück von Anfang an eine wunderbare Einrichtung zu finden?
Über Kommentare würde ich mich sehr freuen!

Liebe Grüße,
Vicky