Kindheit…
… ist sehr kostbar. Vor allem die der eigenen Kinder.
Sobald sie auf der Welt sind, merkt man das.
Ich hatte sie! Ich behaupten, ich hatte
die beste Kindheit, die man sich wünschen kann. Jedenfalls ist es für mich die
beste gewesen. Ich erinnere mich unheimlich gerne daran.
Viel hatten wir nicht. Ich meine an Geld. Es hat gereicht,
glaube ich. Aber darauf legt man als Kind ja eh keinen besonderen Wert. Es sind
ganz andere Dinge, die so viel wichtiger sind. Geliebt zu werden zum Beispiel.
Wenn ein Kind das Gefühl bekommt, es sei einem nicht besonders wichtig oder im
Weg, dann fühlt es sich ja kaum wohl. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Es war
unter anderem die schönste Zeit in meinem Leben.
Wie ist es so, wenn man als Erwachsener an seine
Kindheit zurück denkt? Was ist das Erste, das man vor Augen hat? Sonne. Sobald
ich meine Augen schließe und zurück denke, sehe ich Sonne. Unzählige
Spaziergänge durch die Stadt mit Mama an der Hand. Schiffschaukel. Die habe ich
geliebt. Höher, immer höher wollte ich von Mama geschaukelt werden. Federball
spielen mit Papa am Strand. Fast jeden Abend. Den ganzen Sommer lang.
Jedes Jahr freute ich mich riesig auf den Sommer.
Sobald die Schulferien anfingen, habe ich bei Großeltern übernachtet. Denn am
nächsten Morgen ging es in aller Frühe los. Auf zum Strandhaus, was mein Uropa
noch mit seinen Händen gebaut hat.
Um sechs Uhr morgens aus dem Haus, hieß es. Ca. 1,5
Stunden Fahrt. Mit dem Zug. Den Geruch nach Morgenluft habe ich immer noch in
der Nase, wenn ich zurück denke.
Und dann sind wir endlich da! Das Meer, die Luft, der
Strand, die Sonne. Das alles werde ich nie vergessen. Und ganz ehrlich, ich
vermisse es jeden Tag.
Ich vermisse es Kind zu sein. Ich vermisse es in den
Tag hinein zu leben. Die ganze Familie auf einem Haufen zu haben. Die
gemeinsamen Stunden auf der Veranda. Das viele Lachen. Die vielen Anekdoten von
damals, die Urgroßeltern und Großeltern erzählt hatten. Abends mit Oma die
Blumen zu gießen. Mit Mama ein Buch lesen. Mit Uroma Lotto zu spielen, mit Papa Federball. Mit Uropa
einfach nur still da zu sitzen. Dem Opa zu zuhören. Sich die unzähligen
Sonnenuntergänge anzusehen.
Es gibt so vieles was mir fehlt, wenn ich an meine
Kindheit denke. So vieles, was ich gerne wieder erleben würde. Noch einmal mit
Urgroßeltern beisammen sitzen. Noch ein letztes Mal Opa umarmen, um ihm zu sagen
wie furchtbar leer es ohne ihn ist.
Einem Kind die beste Kindheit zu bescheren, ist nicht
schwer. Dazu bedarf es nicht viel. Nur Liebe, geliebte Menschen um einen und
ein wenig Sonne.
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