Im Dezember
2015 haben wir uns schweren Herzens von unserer alten Kita verabschiedet. Allen
(uns, den Erziehern, der Leitung, den Kindern) fiel es nicht leicht und es war
ein sehr emotionaler und tränenreicher Abschied.
Manchmal ist
es einfach so im Leben. Es fängt ein neuer Abschnitt an. Man verabschiedet sich
vom Alten und fängt das Neue an. In unserem Fall wird es der Umzug sein. Und
aus diesem Grund stand ein auch Kitawechsel an. Das Schöne ist, dass wir mit
der alten Kita in einem sehr guten Kontakt stehen und uns noch mit vielen
verabreden und auch die Kita bald mal wieder besuchen werden.
Eine neue
Kita zu finden, ist keine so leichte Aufgabe. Vor allem, wenn man in der alten
so „verwöhnt“ wurde. Eine Kita zu finden, in der man sich auf Anhieb wohl fühlt
und ein gutes Gefühl hat, kann dauern, wenn man nicht zufällig Glück hat.
Vor einem
Jahr hatte die Suche angefangen. Unzählige Kindergärten hatte ich mir
angeschaut. Nach ca. zehn Minuten in einem Kindergarten ist man kaum in der
Lage alles richtig zu beurteilen. Man hat eigentlich nur ein „Gefühl“. Und das
hatte ich auch. Das Problem an der Geschichte ist ja immer, dass man kaum
irgendwo einen Platz bekommt! Es ist also ein Ding der Unmöglichkeit sich eine
Kita auszusuchen. Wenn man das Glück hat, dass sich eine, der gefühlt 100
besuchten Kitas, bei dir meldet, dann nimmst du entweder den angebotenen Platz an
oder wartest auf gut Glück auf irgendwas anderes. Es gab also in dem ganzen „Haufen“
zwei Stück, bei denen ich ein gutes Gefühl hatte. Blöd nur, dass gerade diese
uns keinen Platz anbieten konnten.
Was also
wollen wir machen? Warten? Oder vielleicht doch die einzige Kita
„ausprobieren“, von der wir eine Zusage bekamen?
Das Letztere
haben wir letztendlich gemacht. Weil wir einfach der Meinung waren (und auch
sind), dass unsere Maus den Umgang mit anderen Kids wirklich doll braucht. Dass
es ihr irgendwann zu langweilig sein wird den ganzen Tag nur mit mir und der
Babyschwester zu Hause. Sie braucht den Kontakt zu anderen Kindern. So viel
Vielfalt wir eine Kita ihr geben kann (bzw. auch geben sollte), kann ich auf
Dauer dann, glaube ich, doch nicht.
Somit war
der Vertrag schnell unterschrieben. Sie hat sich gefreut. Wir haben uns mit ihr
gefreut. Allerding hatte ich leider die ganze Zeit ein wirklich komisches
Gefühl. Seit dem Moment als ich dort das erste Mal hinein ging. Ich weiß nicht
warum. Und das Gefühl ist auch sehr schwer zu beschreiben. Aber es passte einfach
irgendwas nicht. Dennoch versuchte ich es auszublenden. Vor allem weil ich sie
damit auch nicht verunsichern wollte.
In der
Zwischenzeit rief mich die Leitung einer Kita an, in der ich mich sehr wohl
gefühlt hatte, als wir zum Gespräch da waren. Da wir allerdings schon einen
Kita Vertrag unterschrieben hatten, musste ich schweren Herzens absagen.
Dann war es
soweit. Der erste Tag in einer neuen Kita. Oh Schreck! Wirklich, ich war
enttäuscht, traurig, ja zum Teil auch wirklich entsetzt.
Schon
morgens nach dem Aufstehen hatte ich so ein ganz komisches Gefühl in der
Magengrube. Jeder der es schon mal hatte, wird mich verstehen. Natürlich
versuchte ich es so gut ich konnte zu überspielen und mir nichts anmerken zu
lassen. Wir schmierten also ein Brot für die Kita, legten Obst in die
Frühstücksdose, packten den Kitarucksack, frühstückten und machten uns dann auf
den Weg.
In der Kita
angekommen, wurden wir auch freundlich begrüßt und die Maus bekam ihr Fach. Wir
gingen in die Gruppe.
Nach und
nach bekam ich Sachen mit, die mich als Mama so gar nicht begeisterten. Und
diese bekam ich von der Erzieherin persönlich erzählt. Es fing im Grunde schon
mit Kleinigkeiten an. Z.B. das Mineralwasser. Es gab keines. Unsere Maus liebt
ihr „Blubbus“, wie sie ihr geliebtes Mineralwasser nennt. Stilles Wasser trinkt
sie schon sehr lange nicht mehr. Außer es gibt wirklich nichts anderes.
Mineralwasser haben sie dort aber keines. Und zwar aus einem Grund: die Eltern
können bzw. wollen nicht ein bis zwei Euro zusammen schmeißen. Mir wurde
angeboten, ihr einfach eine Flasche Mineralwasser mitzubringen. Diese würden
die Erzieher ober auf den Schrank stellen und wenn die Kleine dann was trinken
möchte, könnte sie das dem Erzieher oder der Erzieherin flüstern und würde was
bekommen. Ich war leicht geschockt!
Dezent
fragte ich nach Ausflügen oder Veranstaltungen. Das wäre auch nur selten bis
gar nicht der Fall. Es wäre kaum möglich von den Eltern das Geld zusammen zu
bekommen. Und es war auch zu oft der Fall gewesen, dass man ein halbes Jahr
hinter zwei Euro herlaufen müsste.
Ja und
überhaupt seien es schon sehr viele Sozial- und Jugendamtfälle in der
Einrichtung (so laut Erzieherin).
Ich glaube
das war so der Satz, der mir auch wirklich den Rest gab. Ich war so geschockt
von alldem, was mir erzählt wurde, dass ich einfach nur auf dem Stuhl saß und
nicht wusste, ob ich weinen soll oder direkt wieder weg fahren. Ich saß da,
stocksteif und konnte mich einfach nicht bewegen. Ich wusste einfach nicht
weiter.
Zu Hause
angekommen, habe ich versucht es irgendwie zu verdauen und mir einzureden, dass
es vielleicht doch nicht ganz so schlimm sei.
Sobald die
Kinder abends im Bett waren und mein Mann und ich im Wohnzimmer saßen und über
den ersten Kita Tag redeten, flossen bei mir einfach die Tränen. Ich konnte das
gar nicht mehr aufhalten. Ich war so traurig und dachte nur, dass es doch nicht
sein kann. Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass mein Kind in so eine
Einrichtung kommt!
Am nächsten
Tag fuhr mein Mann mit der Maus in die Kita.
Ich habe ihn
selten so sprachlos erlebt. Er ist wirklich kein Mensch, dem die Worte fehlen.
Doch dieses Mal schon.
An diesem Morgen
rief ich einfach völlig verzweifelt die andere Kita, der ich davor absagte, an.
Getreu dem Motto „fragen kostet nichts“.
Und dann ging
alles total schnell. Am selben Tag waren wir in der neuen Kita. Am selben Tag
sagten wir zu. Und am Montag kündigten wir der anderen Kita.
Mir fiel ein
RIESEN Stein vom Herzen!
Soweit mein
Mann und ich das bis jetzt beurteilen konnten, gefällt es unserer Maus sehr gut
dort. Sie fühlte sich gleich sehr wohl und ging auf Erkundungstour. Und das ist
für uns natürlich das WICHTIGSTE!
Dazu kommt,
dass die Erzieher/ -innen versuchen so viel wie es nur möglich ist mit den Kids
zu unternehmen. Seien es Ausflüge, Veranstaltungen oder was auch immer. Die
Eltern werden sehr viel mit eingebunden, was ich persönlich sehr schön finde
und worauf ich mich unglaublich freue.
Ende August
ist der erste Kita Tag. Bis dahin genießen wir die gemeinsame Zeit!
Wie ist es
bei euch? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wer hatte das Glück von
Anfang an eine wunderbare Einrichtung zu finden?
Über
Kommentare würde ich mich sehr freuen!
Liebe Grüße,
Vicky